Die Hochpräzisions-Rate-Therapie im zentralen Nervensystem (ZNS) sowie im Körper-Stammbereich ist ein klinischer und wissenschaftlicher Schwerpunkt der Klinik für Radio-Onkologie. Im Jahr 2016 erfolgte die Installation und Inbetriebnahme des ExacTrac-Systems der Firma Brainlab: Es erlaubt eine Positionskontrolle auch während der Bestrahlung. Dieses System wurde am Truebeam-Linearbeschleuniger installiert, um dort in Zukunft auch die Radiochirurgie von gutartigen Erkrankungen wie der Trigeminusneuralgie und der AVMs (arteriovenöse Malformationen, Gefässanomalien) anbieten zu können. Aktuell ist dieses Verfahren bei allen stereotaktischen Bestrahlungen im ZNS zum Therapiestandard geworden.
Die automatisierte Bestrahlungsplanung (Pinnacle Autoplanning; RapidPlan) war bereits 2015 ein Schwerpunkt der Qualitätspolitik. Diese Methode zur automatisierten und standardisierten Erstellung von Bestrahlungsplänen wurde 2016 bei komplexer Indikation (z. B. Ganzhirnbestrahlung mit Hippocampal Sparing) breiter in der klinischen Routine verankert und bei zusätzlichen Indikationen als Therapiestandard etabliert.
Zertifizierungen
Der Infrastrukturteil der Klinik für Radio-Onkologie (medizinische Physik, MTRAs und Grossgeräte im Bereich BGV) ist seit 8.4.2014 zertifiziert nach ISO 9001:2008. Im Jahr 2015 war die strategische Entscheidung getroffen worden, die gesamte Klinik für Radio-Onkologie zu zertifizieren und dabei die neue Norm 9001:2015 anzuwenden. Eingeschlossen wird nicht nur die klinische Routine der Patientenbehandlung, sondern auch die klinische Forschung und das akademische Office. 2016 war daher von Vorbereitungen für die Zertifizierung geprägt.
Ein wesentliches Element der Vorbereitung zur Zertifizierung war die Entwicklung der Klinikstrategie «RadioOnkologie 2020». Im Rahmen der Strategieerarbeitung wurden Vision, strategische und mittelfristige Ziele bis 2020 definiert. Ebenso wurde das Projektmanagement neu strukturiert und insbesondere die Klinikleitung vermehrt in das operative Projektmanagement und -controlling einbezogen. Eine weitere wesentliche Massnahme war die systematische Überarbeitung aller klinischen Arbeitsanweisungen sowie das Erstellen einer tabellarischen Übersicht aller Normalgewebstoleranzen für die Bestrahlungsplanung.
Kompetenzzentrum Palliative Care
Im Kompetenzzentrum Palliative Care ist die Palliativstation 2013 mit dem Label «Qualität in Palliative Care» durch die Organisation qualitépalliative, dem Schweizerischen Verein für Qualität in der Palliative Care, zertifiziert worden. Dies ist eine Bedingung für die Beibehaltung des Leistungsauftrags der Gesundheitsdirektion Zürich. Im Rahmen dieses Labels fand 2016 ein erfolgreiches Zwischenaudit statt. 2018 steht die Rezertifizierung an, zusätzlich wird dann auch die Zertifizierung des interprofessionellen Konsiliardiensts durch qualitépalliative angestrebt.
Quelle: Klinik für Radio-Onkologie, Prof. Dr. med. Matthias Guckenberger