Neues Hygienekonzept

Schriftlich festgelegte Weisungen (Standard Operating Procedures) bilden die Basis einer zuverlässigen Organisation. Die korrekte Umsetzung dieser Regeln in der Praxis scheitert häufig an geringer Zugänglichkeit und schlechter Benutzerfreundlichkeit. Der «Hygieneordner USZ» enthielt zuletzt über 100 hygienerelevante Dokumente, die sich über mehr als zehn Jahre angesammelt hatten und trotz punktuellen Anpassungen inkonsistent geworden waren. Das Hygienekonzept wurde deshalb grundlegend überarbeitet, um die Anwendung der Hygieneregeln zu erleichtern, den Arbeitsaufwand zu minimieren und den Sicherheitsstandard zu erhöhen. Ziel der Überarbeitung war, das infektiöse Risiko für Patienten, Besucher und Mitarbeitende im UniversitätsSpital Zürich zu reduzieren. Wie Tests mit verschiedenen Benutzern gezeigt haben, konnte dieses Ziel erreicht werden.

Folgende Prinzipien wurden bei der Umsetzung des neuen Hygienekonzepts verfolgt:

1. Leichte Zugänglichkeit

  • Verfügbarkeit der Regeln so nahe «am Bett» bzw. der Arbeitsumgebung wie möglich. Indem beispielsweise an der Tür zum Patientenzimmer ein Hinweisschild für Isolationsmassnahmen befestigt wird, das die Mitarbeitenden mit Piktogrammen über die notwendigen persönlichen Schutzmassnahmen informiert.
  • Spitalhygienisch relevante Information ist im Intranet mit maximal drei Klicks verfügbar.

2. Abstufung des Detailgrads der Regeln

Die einfache, aktionsrelevante Regel kommt zuerst.

3. Hohe Konsistenz und Eindeutigkeit durch einheitliche Terminologie und Symbolik

Icons werden so gewählt, dass eine durchgehende Bildsprache entsteht. Der Schirm als Symbol für «Schutz» ist das Zeichen für «Standardmassnahmen», also Schutzmassnahmen, die bei allen Patienten zu jeder Zeit angewendet werden. Die Adaption des Schirms in Kombination mit einem Symbol für den Übertragungsweg dient als Symbol für die verschiedenen Isolationsmassnahmen.

4. Erleichterung von Verständnis und Merkbarkeit durch Einbezug bestehender mentaler Modelle bei den Mitarbeitenden (Symmetrien, Symbole, Terminologie):

Die Indikationen zur Händedesinfektion wurden von fünf auf vier reduziert und sind nun symmetrisch und einfacher memorierbar.

Die 5 Indikationen waren:Die 4 Indikationen sind neu:
Vor PatientenkontaktPatientenzone betreten
(= vor Patientenkontakt und vor Kontakt Patientenumgebung)
Vor sauberer/aseptischer HandlungVor sauberer/aseptischer Handlung
Nach Kontakt mit KörperflüssigkeitenNach Kontakt mit Körperflüssigkeiten
Nach PatientenkontaktPatientenzone verlassen
(= nach Patientenkontakt und nach Kontakt Patientenumgebung)
Nach Kontakt mit Patientenumgebung

5. Maximale Usability:

    • Pocket Card. Die Pocket Card enthält die wichtigste Information zu den Themen Isolationsmassnahmen und Prävention nosokomialer Infektionen. Sie hat ein Kitteltaschenformat und kann durch Drehen der Scheibe bedient werden.

 

«Willkommen-an-Bord-Video – Infektionsprävention am USZ» – ein unkonventionelles Edutainment-Video im Stil eines In-Flight-Safety-Videos mit den wichtigsten Informationen für Mitarbeiter zu den Standardmassnahmen.