Gemessene Werte und dokumentierte Diagnose stimmen noch besser überein

Das Delir ist bei stationären Patienten eine häufige Komplikation. Gemäss internationalen Studien entwickeln rund 60 bis 82 % der Intensivpatienten und 10 bis 60 % der allgemeinmedizinischen oder chirurgischen Patienten während ihres Spitalaufenthalts ein Delir.

Am USZ wurde für die Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung von Deliren 2012/2013 ein standardisiertes Delirmanagement implementiert. Zu den grundlegenden Instrumenten zur Früherkennung von Deliren zählen die Delirium Observation Scale (DOS) und die Intensive Care Delirium Screening Checklist (ICDSC).

Die DOS wird auf Bettenabteilungen, die ICDSC auf Intensivstationen als Screeninginstrument verwendet. Erhöhte Werte deuten auf ein mögliches Delir hin und lösen im Rahmen des Delirmanagements weitere Abklärungen aus, um eine definitive Delirdiagnose stellen zu können. Die Umsetzung des Delirmanagements und der Verlauf der erhöhten Werte bei Patientinnen und Patienten werden am USZ einem kontinuierlichen Monitoring unterzogen. Dabei wird untersucht, wie viele Patientinnen und Patienten täglich mit den Screeninginstrumenten eingeschätzt werden und wie viele der eingeschätzten Patientinnen und Patienten erhöhte Werte aufweisen.

Werte von 75 beziehungsweise 81 % sind ein Indikator für die erfolgreiche Umsetzung des standardisierten Vorgehens. Die Zahl der Früherkennungen hat im Längsvergleich zugenommen, was darauf hinweist, dass die Mitarbeitenden immer besser darauf achten.

Monitoring Delirmanagement

Quelle: Dr. Heidi Petry, Dr. Jutta Ernst

2016 2015
Anzahl Patienten total 40’954 39’519
Anzahl Patienten mit erhöhten ICDSC- (≥ 4) und DOS-Werten(≤ 3) 1‘977 (4.8 %) 1,436 (3.6 %)
Anzahl bestätigte medizinische Delirdiagnosen (in %) 1,478 (75 %) 1’159 (81 %)

Anzahl bestätigte medizinische Delirdiagnosen (in %)

2016 2015
1,478 (75 %) 1’159 (81 %)

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