Rechtliche Rahmen­be­dingungen und Strategische Projekte

Das UniversitätsSpital Zürich wird seit dem 1. April 2016 von einem neuen CEO und Vorsitzenden der Spitaldirektion geleitet. Der Spitalrat wählte den bisherigen Direktor Forschung und Lehre des USZ, Prof. Dr. med. Gregor B. Zünd, zum Nachfolger von Rita Ziegler. Gregor Zünd habilitierte im Fach Herzchirurgie und ist Professor ad personam an der Universität Zürich. Zur Nachfolgerin von Gregor Zünd als Direktorin Forschung und Lehre wurde Prof. Dr. med. Gabriela Senti ernannt. Stellvertreter des Vorsitzenden der Spitaldirektion ist neu Hugo Keune, Direktor Finanzen.

Neue Direktionen geschaffen

Die Spitaldirektion wurde im Berichtsjahr um zwei Direktionen erweitert: Auf 1. Januar wurde vom Spitalrat die neue Direktion Immobilien geschaffen, geleitet von Maria Åström.
Darin zusammengefasst wurden alle Abteilungen, die sich mit dem Thema Bauen am USZ befassen. Das Human Resources Management wurde auf Mitte 2016 von einer Abteilung zu einer eigenen Direktion, womit der grossen Bedeutung der strategischen und operativen HRM-Funktionen für das USZ Rechnung getragen wurde. Der Spitalrat ernannte Rolf Curschellas zum Direktor HRM.

Das USZ hat ein Institut für Notfallmedizin gegründet.

Der Spitalrat hat 2016 beschlossen, ein Institut für Notfallmedizin zu gründen. Er stärkte damit den Notfall als wichtigen Teil des Spitalbetriebs. Zur Direktorin des neuen USZ-Instituts ernannte der Spitalrat Prof. Dagmar Keller Lang, die bereits die medizinische Leitung der Interdisziplinären Notfallstation innehatte. Die Notfallstation übernimmt am USZ eine wichtige Funktion als Eintrittspforte und für die Triage von Patienten an die verschiedenen Kliniken des USZ.

Mit der Ernennung von Prof. Dr. med. Oliver Distler und derjenigen von Prof. Dr. med. Hans-Christoph Pape konnte die reibungslose Nachfolge in der Direktion der Klinik für Rheumatologie (O. Distler) und der Klinik für Unfallchirurgie (H-Chr. Pape) sichergestellt werden (vgl. auch Organisation und Aufbau).

Wachsendes ambulantes Angebot

Gegen Ende 2016 hat das Universitätsspital die Praxis für Bilddiagnostik in Wollishofen übernommen. Bereits seit der Inbetriebnahme der Praxis durch private Eigentümer im Jahr 2015 war erfahrenes Personal des USZ mit der Versorgung der Patientinnen und Patienten betraut. Im Herbst 2016 bot sich für das USZ eine günstige Gelegenheit für die Übernahme der Praxis. Die Praxis wird unter dem Namen Bilddiagnostik Wollishofen vom Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie des USZ geführt (vgl. auch Kooperationen).

Der Standort USZ Flughafen wird die ambulante Versorgung stärken.

Das UniversitätsSpital Zürich Flughafen, der neue, zusätzliche Standort des USZ im Circle am Flughafen, wird mit 11’300 Quadratmeter Fläche ab dem Jahr 2020 der wachsenden Bedeutung der ambulanten Versorgung Rechnung tragen und gleichzeitig Platz im Spitalareal im Hochschulgebiet schaffen, der für die Rochaden während der anstehenden Gesamterneuerung benötigt wird. Am Standort Flughafen werden neue, standardisierte Betriebsabläufe und Organisationsformen sowie Neuerungen in der Patientendisposition eingeführt. Der Schwerpunkt der Planung im Berichtsjahr lag auf dem Abschluss der Bauprojektphase und der Fixierung des medizinischen Leistungsangebots.

Verschiedene Bauvorhaben optimiert

Über der neu erstellten Technikzentrale im Spitalpark begannen im Juni 2016 die Ausführungsarbeiten zum Provisorium SUED2 mit Ziel Bezug 2019. Das Provisorium wurde als Rochade­fläche für die erste Neubauetappe geplant. Vorgesehen ist eine Betriebsdauer von 20 Jahren, danach soll der Modulbau rückgebaut und der Spitalpark wieder als Erholungsgebiet genutzt werden.

Das Projekt BERTHOLD umfasst die Gesamterneuerung der medizinischen Infrastruktur im Hochschulgebiet Zürich Zentrum, unter Einbezug der medizinbezogenen Bereiche der Universität und der ETH Zürich. Im Berichtsjahr hat die vorberatende Kommission des Kantonsrats den Richtplan zum Hochschulgebiet Zürich Zentrum mit geringfügigen Änderungen zur Annahme durch den Rat empfohlen. Dieser wird das Geschäft voraussichtlich im Frühjahr 2017 beraten. Das USZ hat die Bauvorhaben optimiert und unter anderem den Erhalt der alten Anatomie, des letzten bestehenden Gebäudes des alten Kantonsspitals, angekündigt. Auch konnten die Maximalhöhen reduziert werden. Diese Neuerungen wurden in gut besuchten Dialogveranstaltungen den interessierten Kreisen aus dem Quartier und der Stadt erläutert.

Das USZ hat Bauvorhaben des Projekts Berthold optimiert.

Im Frühjahr 2017 hat der Kantonsrat die Revision des USZ-Gesetzes (USZG) beraten. Mit ihr sollen die Liegenschaften auf dem USZ-Gelände dem Spital im Baurecht übertragen werden. Damit soll das USZ die dringend nötige Verantwortung über die Entscheidungsprozesse erhalten. Heute sind zu viele Beteiligte involviert, es müssen viele Schnittstellen bewirtschaftet werden und die Abläufe sind langsam und fehleranfällig.

Zudem finanziert das USZ seit der Einführung der neuen Spitalfinanzierung im Jahr 2012 auch die Immobilien aus eigenen Erträgen. Die Übertragung der Immobilien in die Bilanz des USZ ist damit eine Anpassung an die veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Mehrheit der Kantone hat diesen Schritt bereits vollzogen. Mit dem revidierten USZG entfällt die Unterstellung unter das Controlling- und Rechnungslegungsgesetz des Kantons Zürich.

Das USZ wäre damit auch für die Finanzierung im Bereich Immobilien am Kapitalmarkt selber verantwortlich, so wie das bereits bei den Mobilien der Fall ist. Damit diese Änderungen auch für die Mitarbeitenden des USZ möglichst reibungslos ablaufen, wurden bereits im Berichtsjahr Vorbereitungen für ein umfangreiches Change-Management getroffen.

Projekte und Kooperationen auf den Weg gebracht

Neben den Bauprojekten konnten am USZ 2016 wichtige Projekte in den Bereichen Pflege/MTTB, Ärztliche Direktion, Betrieb, ICT, Finanzen und HRM abgeschlossen oder vorangetrieben werden. Dazu gehören – um nur einige zu nennen – die Projekte Sitzwachenpool, ambulante Disposition, Versorgungslogistik, Telefonie, Leistungserfassung und Insourcing HRM-System. Um Abhängigkeiten von externen Systemen und Einschränkungen in der Flexibilität zu beenden, hat das USZ das bisher vom Kanton betriebene Personalmanagement-System in die eigenen IT-Strukturen überführt.

Dabei wurde unter anderem auf eine fakultative elektronische Zustellung der Lohnabrechnungen gewechselt – mit Einsparungen im Ressourcenverbrauch sowie bei den Portokosten – und eine Standard-SAP-Lösung zwecks Minimierung der Komplexität eingeführt. Die genannten Projekte haben dazu beigetragen, dass die betrieblichen Abläufe qualitativ verbessert und die Auslastung und die Produktivität erhöht werden konnten.

Im Bereich der Kooperationen konnte das USZ weitere Verträge mit anderen Leistungserbringern auf verschiedenen Versorgungsstufen abschliessen. Die Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich mit der Stadt Zürich wurde auch im Berichtsjahr intensiviert. So konnte die Zusammenarbeit mit der Universität Zürich und dem Stadtspital Waid im Rahmen des Universitären Geriatrie-Verbunds Zürich durch Veranstaltungen und die Publikation von Studien weiter gefestigt werden (vgl. auch Kooperationen).

Gegen Ende des Berichtsjahres wurde die Gründung der USZ Foundation, einer Stiftung des USZ, vorangetrieben. Die Stiftung hat den Zweck, Lehre, Forschung und Versorgung am USZ zu fördern. Sie soll unter anderem die Weiterentwicklung von Technologien und Innovation unterstützen und die Voraussetzungen schaffen, um den Patienten am USZ neue und verbesserte Behandlungsmethoden anbieten zu können.