Potenziell vermeidbare Wieder­eintritte

Wiedereintritte können geplant sein. Sie können aber auch die Folge von Komplikationen, von nicht gestellten Diagnosen oder zu frühen Entlassungen sein. Der Anteil an Wiedereintritten, die im Zusammenhang mit einer vorangehenden Hospitalisation stehen, gilt als relevantes Qualitätskriterium. Dabei spielt das Austrittsmanagement, die klare Instruktion und Kommunikation mit den Patienten, eine wesentliche Rolle:

 

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Die Patienten, welche das Spital mit klar vermittelten Instruktionen verlassen, die sie nach ihrem Austritt befolgen müssen, weisen ein um 30 % geringeres Risiko auf, in den 30 folgenden Tagen wieder aufgenommen zu werden.
NQ_QDAY_Präsentation_LECUREUX_SQLAPE; Studie: Jack, B. W., Chetty, V. K., Anthony, D. et al. A reengineered hospital discharge program to decrease rehospitalization: a randomized trial. Ann Intern Med. 2009;150:178–187)

Seit 2009 beteiligt sich das UniversitätsSpital Zürich an der Messung des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ). Der ANQ verwendet dazu ein Verfahren, das mit einem Algorithmus potenziell vermeidbare Rehospitalisationen anhand von Routinedaten (Codierdaten auf der Basis der medizinischen Statistik des Bundesamtes) erkennt. Dabei werden die Diagnosen einer Index-Hospitalisierung mit denjenigen der Rehospitalisation verglichen.

Der Indikator der potenziell vermeidbaren Rehospitalisationen identifiziert Patienten, die innerhalb von 30 Tagen unvorhergesehen und für ein bereits bekanntes Problem rehospitalisiert wurden. Der Algorithmus wurde mit Schweizer Daten entwickelt und wissenschaftlich validiert. Er schliesst insbesondere Rehospitalisationen aus, die beim vorhergehenden Austritt als vorhersehbar betrachtet werden konnten, sowie Rehospitalisationen, die mit Geburten, Transplantationen, Chemo- oder Strahlentherapien oder mit neuen (beim vorhergehenden Austritt unbekannten) Krankheiten in Verbindung stehen.

Die nicht geplanten Wiedereintritte, welche gemäss Algorithmus nicht aufgrund einer nachvollziehbaren Abfolge von Behandlungen entstanden sind, aber welche in Zusammenhang mit den Diagnosen des Initial-Aufenthaltes stehen, werden als «potenziell vermeidbar» definiert.

Potenziell vermeidbare Wiedereintritte nach 30 Tagen

Quelle: Medizinisches Controlling, Dr. med Jörk Volbracht

2015
Anzahl Wiedereintritte 1044
Beobachtete Rate 3.84 %
Erwartete Rate 4.45 %
Datenqualität gut

2015

Beobachtete Rate Erwartete Rate
3.84 % 4.45 %

Für detaillierte Tabellenansicht

Die beobachteten Raten werden den erwarteten Raten gegenübergestellt. Diese werden berechnet durch ein Vorhersagemodell, das auf folgenden Daten beruht: Diagnose, chirurgische Eingriffe, Alter, Geschlecht, Hospitalisation in den sechs vorhergehenden Monaten, geplanter oder nicht geplanter Eintritt.