Überwachung und Optimierung der Strahlen­dosis in der Computer­tomografie

Ziel jeder Bildgebung mit ionisierenden Strahlen, das heisst beim Röntgen und bei der Computertomografie (CT), ist, eine möglichst hohe diagnostische Aussagekraft bei gleichzeitig möglichst tiefer Strahlendosis zu erreichen. Auch wenn es bisher keinen sicheren Zusammenhang zwischen der Strahlendosis zur diagnostischen Bildgebung und der Erhöhung des Krebsrisikos für den Patienten gibt, gilt es, die «richtige» Dosis einzustellen. Dazu gibt es Richtwerte vom Bundesamt für Gesundheit. Die «richtige» Dosis hängt aber von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem auch vom Körpergewicht des Patienten oder von der Beschaffenheit und Dichte der darzustellenden Körperregion.

Für die Einstellung der «richtigen» Dosis wurden in den letzten Jahren verschiedene Methoden eingesetzt. Mit der «Tube-Current-Modulation»-Technik kann die Strahlendosis der CT um bis zu 60 % bei gleichbleibender Bildqualität reduziert werden. Doch auch diese Dosis gilt es weiter zu optimieren. Das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie forscht dazu in mehreren Projekten. In einer kürzlich publizierten Studie (Englisch) wurde dargestellt, dass die Richtung der Strahlung des Planungsbildes der CT (sogenannter «Localizer Radiograph») einen relevanten Einfluss auf die Strahlendosis der nachfolgenden CT-Bildgebung hat.

 

Transverse sections of Monte-Carlo–simulated dose distributions for phantom with 1000-mL breasts with A, PA posteroanterior localizer radiography, B, AP anteroposterior localizer radiography, and, C, D, chest CT with TCM tube current modulation with use of AP anteroposterior (C) and PA posteroanterior (D) localizer radiography. Published in: «Effect of Localizer Radiography Projection on Organ Dose at Chest CT with Automatic Tube Current Modulation» Saltybaeva et al. Radiology Vol. 282, No. 3: 842–849 ©RSNA, 2017

Quelle: Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Dr. Natalia Saltybaeva, Prof. Dr. med. Hatem Alkadhi

 

Es konnte gezeigt werden, dass die absorbierten Dosen der Organe im Thorax insgesamt höher sind, wenn der Localizer Radiograph mit einer posteroanterioren Projektion durchgeführt wird. Deshalb wird empfohlen, den Röhrenstrom der nachfolgenden CT entsprechend zu reduzieren.

Ein weiterer Pfeiler der Dosisoptimierung ist die kontinuierliche Monitorisierung der Strahlendosis der CT. Das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie hat dafür im Rahmen eines Projekts seit gut einem Jahr eine spezielle Software auf allen seinen Geräten implementiert. Damit werden Daten für eine Risiko-Nutzen-Abschätzung erhoben und eine Grundlage für die Optimierung dieser Arbeitsschritte geschaffen. Ausreisser in der Strahlendosis werden identifiziert und analysiert, um zukünftig vermieden zu werden.

Als Anerkennung für die hohe Kompetenz und Sorgfalt in der Umsetzung des Strahlenschutzes erhielt das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie von der Europäischen Gesellschaft für Radiologie (ESR) das Zertifikat als EUROSAFE IMAGING STAR.