Die Berichterstattung über die Auseinandersetzung mit Qualität und Sicherheit im Spital ist zentral. Ohne die Bereitschaft aller Mitarbeitenden, die Erfolge und auch die Misserfolge zu dokumentieren, zu analysieren und sich dem Vergleich zu stellen, wäre unser Qualitätsbericht, der über die gesetzlich geforderten Messungen hinausgeht, nicht möglich. Mit regelmässigen Messungen und Analysen geben wir Einblick in unsere Bestrebungen, die Qualität von Behandlungen und Dienstleistungen ständig zu verbessern.
Ein einfaches Ranking ist kein Abbild von Qualität
Die Leistungserbringung in einem Spital ist sehr komplex, und so ist auch deren Abbildung. Die Interpretation von Qualitätsdaten und der Vergleich zwischen verschiedenen Leistungserbringern bedürfen einer genauen Analyse.
Eine solide Basis für einen Quervergleich zwischen den verschiedenen Leistungserbringern bieten Messungen, die im Rahmen von Zertifizierungen mit der jeweiligen Fachperspektive erhoben, verglichen und bearbeitet werden. Eine weitere Grundlage bilden die landesweiten Erhebungen des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ). Der ANQ begrüsst in einem Schreiben an die Spitäler, wenn die Resultate seiner Qualitätsmessungen breit publiziert und sachlich diskutiert werden. Er ist allerdings auch der Meinung, dass sich die ANQ-Messdaten nicht für Rankings eignen (siehe Argumentarium: Chancen und Grenzen der ANQ-Messungen).
Qualitätstransparenz der Daten
Die Routinedaten werden in allen Spitälern nach nationalen Vorgaben und Richtlinien erhoben. Die Definitionen der Hauptdiagnosen sind gemäss den offiziellen Richtlinien des Bundesamts für Statistik für das entsprechende Hospitalisationsjahr festgelegt. Am USZ werden diese Routinedaten bzw. Abrechnungsdaten durch eine zentrale Abteilung erfasst. Die Qualitätstransparenz der Daten wird im Rahmen der Mitgliedschaft der internationalen «Initiative Qualitätsmedizin» mit über 400 Krankenhäusern aus Deutschland und der Schweiz ausgewiesen (siehe auch www.usz.ch/ueber-uns).
Bewertung durch Stakeholder
Patienten und Zuweisende bewerten die Spitalleistung und widerspiegeln ein Gesamtbild über die Zufriedenheit der Patienten. Im Qualitätsbericht belegen wir diese Bewertungen unserer Stakeholder und zeigen Massnahmen auf, die auf Basis der erhobenen Daten eingeleitet wurden. Dargestellt werden zudem Zertifizierungen und Akkreditierungen aller Abteilungen, Kliniken und Zentren, in denen die transparente Dokumentation der prozessorientierten Leistungen und Strukturen bewertet wurde.
Kontinuierliche Erhebungen
Zur Wirksamkeit der Prävention im Gesamtspital tragen nationale und klinikinterne Erhebungen und Qualitätsindikatoren bei, die die Präventionsmassnahmen zur Komplikations- und Fehlervermeidung im klinischen Alltag beschreiben. Diese Daten werden sowohl im Jahresvergleich dargestellt wie auch im Benchmark – falls Vergleiche vorhanden sind. Darin lassen sich klare Trends erkennen sowie Erfolge durch konstante oder bessere Resultate feststellen, aber es lässt sich auch Handlungsbedarf für Verbesserungen ausmachen. Dafür braucht es kontinuierliche Erhebungen und eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Resultaten.
Die Wirksamkeit der kurativen Medizin wird anhand spezifischer Kennzahlen und Massnahmen zu verschiedenen klinischen Diagnosen aufgeführt, die den Erfolg einer Intervention aufzeigen. Viele Kennzahlen werden jährlich publiziert und können so entweder im Zeitvergleich innerhalb der Klinik oder im Vergleich zu Literaturwerten analysiert und bewertet werden.
Mit diesem Bericht gewähren wir einen vielfältigen Einblick in das Thema Qualität und Patientensicherheit und damit in unsere Qualitäts- und Sicherheitskultur.
Dr. sc. nat. Francesca Giuliani
Leiterin Qualitätsmanagement und Patientensicherheit