Frau Giuliani, wie erzielt man beste Qualität und höchste Sicherheit in einem Spital?
Viele Mitarbeitende sind an der Behandlung eines Patienten beteiligt. Ein Spital muss seine Leistung in einem Umfeld erbringen, das ganz viele Schnittstellen hat. Das ist eine grosse Herausforderung. Um die Komplexität zu meistern, sind gemeinsame Praktiken gefordert. Das Management von Risiken und Unerwartetem sowie die Selbstlernfähigkeit der Organisation sind zentral. Die Führung und die Mitarbeitenden im Spital müssen deshalb immer auch den Blick auf die Gesamtleistung haben, die wir als System erbringen. Das macht die Qualität von einer so komplexen Organisation wie einem Spital aus.
Welche Anhaltspunkte lassen Schlüsse auf die Qualität im Spital zu?
Dafür gibt es verschiedene Ansätze. Anhaltspunkte geben uns zum Beispiel medizinische Indikatoren, die zur Bewertung der Qualität genutzt werden. Qualitätsindikatoren werden seit vielen Jahren eingesetzt. In Expertenkreisen ist man sich einig, dass es besser ist, wenige Indikatoren zu erheben, dies aber konsequent zu tun. Das heisst, Kennzahlen müssen systematisch erhoben, verstanden und bewertet werden, um daraus Massnahmen und nötige Interventionen ableiten zu können. Nur so hält man den Qualitätskreislauf am Laufen.