Bestätigung der Diagnose durch fallbezogene Auswertungen

Das UniversitätsSpital Zürich gehört zu den wenigen medizinischen Einrichtungen, die regelmässig eine Überprüfung durchführt, wie häufig die Diagnosen in den Krankengeschichten mit den Diagnosen der Obduktionsberichte übereinstimmen. Die Obduktion ist auch heute noch eine wichtige Quelle zur Prüfung der Diagnosequalität.

Nach der Methode von Goldman bzw. Battle et al. wird eine Auswertung zu Diskrepanzklassen durchgeführt. So beschreibt die Diskrepanzklasse 1, dass Kenntnisse über die Diagnose vor dem Tod zu einem anderen Behandlungskonzept geführt hätten, welches das Überleben des Patienten verlängert oder ihn geheilt hätte (z. B. Lungenembolien behandelt als Lungenentzündung, Lungenentzündung durch Pilzbefall behandelt als bakterielle Lungenentzündung).

Die Resultate aus den letzten Jahren bestätigen eine ausgezeichnete diagnostische Qualität am UniversitätsSpital Zürich. Die Häufigkeit von Diagnosediskrepanzen der Klasse 1 blieb über den Beobachtungszeitraum von 2012 bis 2016 sehr niedrig, ist aber abhängig von der Autopsierate in einem Spital. Manche dieser Diagnosediskrepanzen stellen äusserst seltene Krankheitsbilder dar, diese Fälle konnten teilweise publiziert werden. Im Jahr 2016 betrug die Autopsierate 15.3 %.

Häufigkeit von Diagnosediskrepanzen der Klasse 1

Quelle: Institut für Pathologie, Prof. Dr. med. Holger Moch

2016 2013/2012 2010
Fallzahlen 144 179/128 204
Klasse 1: Diskrepanz in der Hauptdiagnose 2.8 % 2.6 % 1 %

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Definition nach Goldman bzw. Battle et al.

Referenzen:

  1. Goldman L., Sayson R, Robbins S, et al: N Engl J Med, 308:1000–5, 1983
  2. Battle RM, Pathak D, Humble CG, et al. JAMA 258:339–44, 1987
  3. Sonderegger-Iseli K, Burger S, Muntwyler J, et al. Lancet, 355:2027–31, 2000
  4. Schwanda-Burger S, Moch H, Muntwyler J, et al. Modern pathology: an official journal of the United States and Canadian Academy of Pathology, Inc 25:777–83, 2012
  5. Bode PK, Cathomas G, Vogt P, Moch, H. Praxis 103:65–71, 2014